Sorgerechtsreform: Das sagen unsere Leser!

In unserem letzten Newsletter von Familienrecht.de haben wir gefragt: Was halten Sie persönlich von der Sorgerechtsreform 2013?

Die Sorgerechtsreform: Unausgegoren?

Über zwei Drittel der Leser von Familienrecht.de stellen der Regierung für die Sorgerechtsreform 2013 ein schlechtes Zeugnis aus:

38,6 Prozent…
finden die Sorgerechtsreform „inakzeptabel, weil die Erwiderungsfrist für die Mutter viel zu kurz ist und/ oder Jugendamt in jedem Fall gehört werden müssen.“

29,8 Prozent…
sind der Meinung, dass die Reform „nicht weitgehend genug ist – weil auch Väter neben den Müttern originär das Sorgerecht bekommen sollten.“

19,3 Prozent…
halten das neue Gesetz für „einen guten Kompromiss.“

12,3 Prozent…
schließlich wählten keine der 3 Antwortmöglichkeiten – sondern gaben unter Sonstiges eine frei formulierte Antwort an.

 

Stimmen zur Reform der elterlichen Sorge nicht miteinander verheirateter Eltern

Die freien Antworten (die selbstverständlich anonym abgegeben wurden) haben es in sich – in ihnen kommt zum Ausdruck, wie sehr das Thema Sorgerechtsreform sowohl Betroffene als auch Juristen beschäftigt.

So schreibt zum Beispiel ein Leser, die Reform widerspreche „den bisherigen Verhältnissen, in denen sich zu wenig Väter um Kinder kümmern, zu wenig Väter bereit sind, auch finanziell und zeitlich Verantwortung zu tragen.“

In einer anderen Antwort heißt es im gleichen Tenor, eine Sorgerechtsentscheidung sollte „nicht verallgemeinert werden, denn es gibt auch Väter die den Begriff Vater nicht einmal kennen. Es sollte vorher geprüft werden ob ein Sorgerecht erteilt werden kann.“

Ein anderer Leser findet dagegen: „Ein originäres Sorgerecht beider Eltern wäre zumindest unter den jetzigen, realen Bedingungen die einzige verfassungsmäßige Regelung.“

Und weiter: „Juristen, Richter, wie auch Anwälte, müssen sich fragen lassen, warum Sie nicht in der Lage waren und sind, offensichtliche Verletzungen des Grundrechts und des Verfahrensrechts zu erkennen und zu vermeiden.“

Die prägnantesten Stimmen zur Sorgerechtsreform – ungeschnitten und ungeschminkt – finden Sie hier. Alle Antworten wurden selbstverständlich anonym abgegeben.

Welches Fazit können wir aus der Umfrage ziehen?

Auf der einen Seite ist klar: Egal, wie der Gesetzgeber die Regelung rund ums Sorgerecht für ledige Väter geändert hätte – Widerstand hätte es in jedem Fall gegeben.

Nun aber hat die Regierung einen Kompromiss vorgelegt, mit dem kaum jemand zufrieden scheint. Ein Leser brachte es mit seinem Urteil auf den Punkt, er nannte die Sorgerechtsreform ganz einfach „unausgegoren“.

Sie möchten Ihre eigene Meinung kundtun? Nur zu, nutzen Sie die Kommentarfunktion!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert